Freitag, 28.06.2024
Abend der offenen Tür und Sommerfest

Klassenfahrt in die Kunstgeschichte der Weimarer Republik

Klassenfahrt der Q2 Anfang Februar 2018 nach Frankfurt

Am 9. Februar besichtigte die Q2 der Abendschulen Marburg im Kontext des Fachs Historisch-Politische-Bildung eine Ausstellung zu “Glanz und Elend der Weimarer Republik” in der Kunsthalle der Schirn-Galerie in Frankfurt.

Die Vorfreude war groß, als, Frau Gedeon, Dozentin des HPB- Unterrichts, verkündete, dass wir Studierende einen Tag aus der Routine des räumlichen Schulalltages ausbrechen konnten, um eine Kunstaustellung über die gerade im Unterricht thematisierte Epoche der Weimarer Republik zu besuchen.
Am Freitagnachmittag fuhren wir mit dem Öffentlichen Nahverkehr zur Kunsthalle  im Frankfurter Zentrum. Schon der Weg war ein Erlebnis, der nur mit einer typischen Klassenfahrt Atmosphäre des gemeinschaftlichen Erkundens und Erlebens beschrieben werden kann. Es wurde gelacht, sich unterhalten und Fotos geschossen.
Im Treppenaufgang waren die Wahlplakate, die ersten Gehversuche zu einer demokratischen Ordnung in einem zerrütteten Nachkriegs Deutschland, dargestellt. Sozialdemokraten appellierten für den 8- Stunden Tag, Kommunisten riefen zum Kampf gegen den Hitlerfaschismus auf, Frauen wurden angehalten ihr gerade gewonnenes Wahlrecht zu verteidigen und letztendlich drohten, verführerisch die Parolen der Nationalsozialisten um die Stimmen der frisch gebackenen Demokraten und Demokratinnen.
Die in Themen gegliederte Ausstellung umfasste über 200 Werke von Künstlerinnen und Künstlern in den Jahren 1918-1933 und lieferte ein Panorama der Kunst dieser Zeit. Von Otto Dix über Georg Groz bis Jeanne Mammen waren Bilder zu Themen, wie der Kriegsverarbeitung mit verkrüppelten Soldaten und „Kriegsgewinnlern“ dargestellt. In realistischer, ironischer, grotesker Form waren die aktuellen politischen Kämpfe und die Verteidigung der Demokratie zu sehen. Die Großstadt im Rausch des Glanzes einer „Weekend“ Generation nach dem Pariser oder New Yorker Vorbild mit Cafes und Tanzbars, aber auch das Elend der verarmten und resignierten Menschenmaßen. Im Weiteren waren, stilistische Interpretationen zum Thema der „Neuen Frau“, Sport und Technik, ausgestellt.  
Von dem Eindruck der Bilder überwältigt und fasziniert, verließen wir die Kunsthalle, um in lockerer Atmosphäre, einen gelungenen Ausflug ausklingen zu lassen, bei Burger und Fritten, oder bei manchem einem Salat. Während der körperlichen Regeneration, resümierten wir über den Eindruck sozialer und politischer Eindrücke, die wir in der Ausstellung und im Unterricht gewonnen hatten und verglichen diese mit dem aktuellen sozial-politischen Geschehen. Um diese kulturelle Retrospektive reicher, fanden alle wieder den Weg in ihre vertraute Zeitgeschichte nach Marburg zurück.

Manuel Greiß (Q2, SoSe 2018)


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